Mit dem bundesweiten Förderprogramm „Digital Jetzt“ hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im vergangenen Jahr ein wichtiges Signal gesetzt, um die Digitalisierungslücke im Mittelstand zu schließen. Denn kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit 3 bis 499 Mitarbeitern bekommen damit Zugriff auf umfassende finanzielle Unterstützungen für Digitalisierungsmaßnahmen – sowohl für Investitionen in Soft- und Hardware als auch für die Mitarbeiterqualifizierung.
Allerdings ist das Förderprogramm sehr gefragt. Deswegen können Anträge mittlerweile erst nach einem monatlichen Losverfahren gestellt werden. Außerdem sinken ab dem 01.07.2021 die Förderquoten. Daher sollten Unternehmen unverzüglich agieren, um noch bestmöglich von der Förderung zu profitieren
Inhalt:
Das im September 2020 gestartete Förderprogramm richtet sich ausdrücklich an kleine und mittlere Unternehmen mit 3 bis 499 Mitarbeitern. Es gilt für sämtliche Branchen und schließt dabei auch Handwerksbetriebe sowie die freien Berufe mit ein. Grundvoraussetzung ist der Sitz bzw. eine Niederlassung in Deutschland, wo auch die Umsetzung erfolgen muss.
Ziel der Förderung ist es, KMU und Handwerk bei der digitalen Transformation zu unterstützen und Innovationsprozesse voranzutreiben. Deswegen ist ein passendes Digitalisierungsvorhaben maßgeblich für die Beantragung.
„Digital Jetzt“ ist aufgeteilt in zwei sogenannte Fördermodule, um verschiedene Arten von Investitionen in puncto Digitalisierung klar voneinander abzugrenzen. Die Module können einzeln oder gemeinsam in Anspruch genommen werden:
In beiden Modulen sollte das Digitalisierungsvorhaben klar nachvollziehbare Potenziale ins Auge fassen – beispielsweise über effizientere Prozesse oder die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Grundsätzlich ausgeschlossen von der Förderung sind Investitionen in die Grundausstattung sowie Ersatz- oder Routine-Investitionen.
Das Vorhaben darf erst nach der offiziellen Bewilligung starten. Es gilt ein Umsetzungszeitraum von maximal 12 Monaten.
Tipp: Die Implementierung eines PIM-Systems, beispielsweise Cloud-basiert, ist ein Vorhaben, dass diese Kriterien in der Regel sehr gut erfüllt. Ebenso die dazu passenden Schulungsmaßnahmen der Mitarbeitenden. Kontaktieren Sie uns gerne für mehr Informationen .
Vorbereitende Beratungsdienstleistungen sind ebenfalls von der Förderung ausgeschlossen, können aber möglicherweise über das Förderprogramm „go-digital“ gestützt werden. Die beiden Programme bauen hier bewusst aufeinander auf, eine Kombination ist also ausdrücklich erwünscht.
Die maximale Fördersumme liegt bei 50.000 Euro pro Unternehmen. Beantragen mehrere Partner gemeinsam als Netzwerk oder Wertschöpfungskette, sind bis zu 100.000 Euro pro Unternehmen möglich. (Dabei kann es sich beispielsweise um eine Gruppe von Zulieferern handeln, die in enger Abstimmung untereinander die Prozesse innerhalb der Lieferkette optimiert. Für die Beantragung wird dann zunächst ein „Lead-Partner“ bestimmt, der zuerst den Antrag stellt. Die anderen Unternehmen reichen ihre Anträge später gemeinsam mit einem zugeteilten PIN-Code ein, damit diese entsprechend zugeordnet werden können.)
Die letztendliche Summe richtet sich nach dem konkreten Finanzierungsplan – dabei gelten bis einschließlich Juni 2021 folgende Förderquoten:
Darüber hinaus gibt es erhöhte Förderquoten für Netzwerke (+ 5%), die Erhöhung von IT-Sicherheit/Datenschutz (+ 5%) sowie Vorhaben in strukturschwachen Regionen (+ 10%).
Die Mindestförderungssumme beträgt 17.000 Euro für Modul 1 und 3.000 Euro für Modul 2.
Die weiteren Details zum Förderprogramm „Digital Jetzt“ haben wir in einer übersichtlichen PDF für Sie zusammengefasst. Zudem gibt die umfassende FAQ auf der Website vom BMWi Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Aufgrund der starken Nachfrage musste das Antragsverfahren mittlerweile angepasst werden: Unternehmen können sich nun zwar direkt registrieren, aber erst einen Antrag stellen, nachdem sie über ein Losverfahren ausgewählt wurden. Das geschieht monatsweise – die Anzahl der teilnehmenden Bewerber sowie das für den Monat zur Verfügung stehende Förderbudget werden jeweils im Voraus bekanntgegeben.
Außerdem werden ab dem 01.07.2021 die Förderquoten um jeweils 10 % nach unten angepasst. Deswegen ist es sinnvoll, zeitnah zu handeln. Denn je früher Sie Ihr Unternehmen registrieren, desto bessere Chancen haben Sie natürlich, rechtzeitig über das Losverfahren ausgewählt zu werden und von den bislang noch höheren Förderquoten zu profitieren.
Alternativ und in bestimmten Fällen sogar zusätzlich zu „Digital Jetzt“ können Sie auch andere Förderprogramme rund um die Digitalisierung in Anspruch nehmen – beispielsweise das bereits erwähnte Programm „go-digital“. Eine Übersicht der wichtigsten Digitalförderungen von Bund und Ländern finden Sie auf der Plattform „_Gemeinsam digital“ vom BVMW - Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V.
Für Österreich und die Schweiz sind unter anderem folgende Förderprogramme interessant:
Eine Liste weiterer interessanter Förderprogramme finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort.
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