Programmatic Printing kombiniert die emotionalen Auswirkungen des individualisierten Drucks mit der Unmittelbarkeit des digitalen Marketings. Im Zeitalter der Marketingautomatisierung gewinnt dieses Konzept schnell an Boden – und bietet Unternehmen vielversprechende kommerzielle Ergebnisse. In Ihrem Unternehmen nutzen Sie wahrscheinlich digitale Marketingkanäle, um Ihre Werbebotschaft an Ihre Zielgruppe zu kommunizieren. Zwischen E-Mail, Social Media und Suchwerbung scheint es wenig Platz für einen weiteren Kanal zu geben – aber das könnte täuschen.
Digitale programmatische Werbung – also Werbung, die auf automatisierten Prozessen basiert – hat Marken großartige Möglichkeiten eröffnet und den Weg für erweiterte Personalisierungs- und Retargetingstrategien frei gemacht. Doch jetzt, wo sich digitale Kanäle gegenseitig überbieten, verliert sie etwas an Zugkraft. Tatsächlich geben fast ein Drittel der in der „2022 Connectivity and Mobile Trends Survey“ von Deloitte befragten Kunden an, sich von den vielen Geräten und Abos überfordert zu fühlen, die sie verwalten müssen.
Doch was nun? Sie können die digitale programmatische Werbung nicht komplett ignorieren. Sie können sie jedoch mit einem anderen Kanal kombinieren, mit dem Kunden abseits des Bildschirms und zu einem für sie passenden Zeitpunkt interagieren – Print. Aber was ist Programmatic Printing genau und warum ist es für Ihre Marketingstrategie so wichtig? Schauen wir es uns etwas genauer an.
Unter Programmatic Printing (oder Programmatic Print) versteht man programmatische Methoden zum Anzeigenverkauf und zur Distribution von traditioneller Direktwerbung und Printanzeigen. Die Grundlage für programmatisches Drucken wurde von der neuesten Generation digitaler Druckmaschinen gelegt. Diese hochmodernen Geräte ermöglichen nicht nur einen extrem schnellen und personalisierten Druck, sie sind auch kosteneffizient und liefern qualitativ hochwertige Ergebnisse. Mit einer integrierten Programmatic Printing-Lösung können digitale Daten genutzt werden, um innerhalb kurzer Zeit gedruckte Marketingmaterialien zu erstellen. Möglich ist die gesamte Palette an Werbedrucksachen: Kataloge, Broschüren, Magalogs (die Kombination eines Magazins und eines Katalogs), Kundenmagazine, Kundennewsletter, Brandbooks etc.
So bekommen Kunden das Beste aus beiden Welten – datengestütze Angebote mit der emotionalen Ansprache von qualitativ hochwertigem Druck. Durch den Einsatz von Programmatic Printing können Marketer und Druckdienstleister gemeinsam an Omnichannel-Kampagnen arbeiten, die alle Vorteile des Drucks mit denen der Digitalisierung vereinen – wie die Möglichkeit, Kunden unmittelbar mit personalisierten Inhalten anzusprechen.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Kampagnenplanung erhalten Kunden mit Programmatic Printing keine vom Unternehmen gesteuerten Massenmailings. Stattdessen lösen sie einen Trigger aus, der den Versand eines Mailings anstößt. Ein vordefinierter Trigger könnte zum Beispiel ein abgebrochener Warenkorb sein, der den Workflow für Programmatic Printing aktiviert. Die Marketingautomatisierungssoftware überträgt daraufhin die Daten an die Personalisierungssoftware, die ein angepasstes Layout für den Kunden erstellt.
Als nächstes erhält der Digitaldruckpartner das Layout mit den verschlüsselten Adressdaten. Damit werden die Werbemittel gedruckt und versendet. So erhalten Kunden individuelle Printwerbung kurz nachdem sie den Warenkorb abgebrochen haben. Doch damit das alles funktioniert, sollten Unternehmen ihre Daten im Griff haben. Oder wie es Sebastian Hardung, Chief Marketing Officer bei Priint Group auf den Punkt bringt: „Wie bei jeder Marketingkampagne sind auch beim Programmatic Printing Daten das A und O.
Der Gedanke liegt nahe, dass Printmarketing im digitalen Zeitalter an Relevanz verloren hat. Es stimmt zwar, dass Print seine Glanzzeiten bei der Nachfrage hinter sich hat, dennoch haben Printanzeigen immer noch eine große Wirkung. Print liefert ein vollständiges, ablenkungsfreies und immersives Kundenerlebnis. In Kombination mit programmatischen Methoden, die für hohe Relevanz und Personalisierung sorgen, kann das den Unterschied zwischen einer guten und einer großartigen Kampagne ausmachen. Hier sind fünf Wege, wie Programmatic Printing Ihnen helfen kann, Ihre Marketingmaßnahmen zu verbessern:
Automatisierung ist in der kommerziellen Druckindustrie angekommen: 31,4 % des gesamten Druckvolumens laufen über automatisierte Workflows. Dieser Trend wäre auch beim Programmatic Printing nicht ohne die fortschrittlichen Workflows bei der Druckautomatisierung möglich. Der Begriff Programmatic bezieht sich auf die Daten, die automatisch für den Digitaldruck kompiliert werden. Dabei werden die gleichen Daten verwendet, die für den Versand personalisierter E-Mails oder zum Anzeigen von Bannerwerbung zum Einsatz kommen.
Doch stattdessen ist das Endprodukt ein emotional ansprechendes, qualitativ hochwertiges Druckerzeugnis, das Kunden normalerweise 24 Stunden nach ihrer Interaktion mit der Marke erreicht. Zum Beispiel hat jemand vielleicht nach einer Winterjacke gesucht, aber keine gekauft. Am nächsten Tag erhält er einen Flyer mit einem besonderen Angebot oder vielleicht sogar einen persönlichen Rabattcode für eine Winterjacke. Durch die Automatisierungstechnologie wird aus der klassischen Werbesendung ein hoch individualisiertes Mailing.
Bei Käufen spielt Vertrauen normalerweise eine große Rolle. Und wenn es darum geht, die Kaufentscheidungen von Kunden zu beeinflussen, halten immer noch 82 % der Kunden Printwerbung für das vertrauenswürdigste Medium. Auch wenn Printanzeigen den Niedergang des Mediums nicht aufhalten können, ist ihre Wirkung nicht von der Hand zu weisen und sie haben immer noch einen festen Platz in der Marketinglandschaft von heute.
Das Internet hat das Suchen zwar erleichtert, aber die Datenflut im Web kann es schwer machen, Fakten von Fiktion zu unterscheiden. Kunden wissen inzwischen besser über Falschinformationen und weitverbreitete Taktiken irreführender Werbung Bescheid, vor allem im Onlinebereich. Demgegenüber glauben sie, dass bei der Produktion von Printmedien viel seriöser gearbeitet wird, sodass sie diesem Bereich auch heute noch mehr Vertrauen entgegenbringen
Die Planung von Printanzeigen kann ziemlich komplex sein: Sie müssen einen Druckdienstleister beauftragen, mit den relevanten Kundendaten versorgen und den gesamten Prozess managen. Mit Programmatic Printing läuft die Kampagnenplanung jedoch viel effizienter, weil Sie mehrmalige Korrekturschleifen aus Ihrem Workflow streichen können – was Zeit und Geld spart.
Generell müssen Sie das grundlegende Layout und die Versandtage nur einmal definieren. Texte und Bilder setzen sich aus vordefinierten Personas, einer festgelegten Logik und bestimmten Triggern zusammen. Da die Erstellung automatisch ausgelöst wird, entfallen langwierige Freigabeprozesse und die dadurch entstehenden Kosten.
Werbungstreibenden eröffnet Programmatic Printing neue Möglichkeiten: Zielgruppen werden erreicht, die bisher noch nicht angesprochen wurden, die nicht im digitalen Raum unterwegs sind oder die sich digital ermüdet fühlen. Kunden vertrauen Displayanzeigen in Google gegenüber am wenigsten oder sie nehmen sie erst gar nicht wahr. Printmarketing dagegen hat das Potenzial herauszustechen.
Während Millennials zum Beispiel Hunderte von E-Mails pro Woche erhalten, bekommen sie viel seltener Postsendungen. Daher hat diese Zielgruppe nicht das Gefühlt, diese Art der Kommunikation auszublenden zu müssen. In einer Befragung gaben 62 % der Millennials an, dass sie im letzten Monat Postsendungen dazu gebraucht haben, in ein Geschäft zu gehen – häufiger als Baby Boomer und die Generation X.
Mit Programmatic Printing können Sie Ihre Kosten senken und gleichzeitig Ihre Conversion Rates erhöhen. Es ermöglicht Ihnen, maßgeschneiderte Printsendungen an relevante Kunden basierend auf ihrem Verhalten und ihren Eigenschaften zu schicken. Das spart Geld, das Sie sonst für irrelevante Mailings ausgegeben hätten. Gleichzeitig sorgen Sie durch eine hohe Relevanz der Mailings für bessere Conversion Rates, da Sie Ihre Kunden zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Produkt und der richtigen Ansprache kontaktieren.
Tatsächlich reagieren fast 80 % der Kunden auf gedruckte Werbeaussendungen im Gegensatz zu 45 % der Kunden, die auf elektronische Anzeigen reagieren. Außerdem können Sie Dateninsights sammeln, die wertvolle Chancen beim Cross- und Upselling eröffnen.
Fortschritte bei der digitalen Drucktechnologie und automatisierte Produktionsworkflows haben in den letzten Jahren eine neue Ära der Möglichkeiten für Programmatic Printing-Materialien eingeleitet. Damit können Sie das Beste der digitalen Werbung von den Bildschirmen nehmen, denen alle schon so überdrüssig geworden sind. Bei einer durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne eines Kunden von nur acht Sekunden ist es wichtig, dass Marken ihre Zielgruppen direkt ansprechen. Auch wenn E-Mail-Marketing für sich genommen das am weitesten verbreitete und kosteneffektivste Mittel ist, um mit Kunden zu interagieren, sollten Sie Printanzeigen nicht unterschätzen.
Eine Kampagne, die gedruckte und digitale Anzeigen kombiniert, liefert eine wirkungsvollere Multi-Touch-Message, die 400 % effektiver sein kann. Ein erfolgreiches Multichannel-Publishing hilft Interessenten nicht nur, sich über Ihr Unternehmen und Ihre Produkte und Services zu informieren, sondern fördert auch die Markenautorität und das Vertrauen bei Kaufentscheidungen.