Die weltweite B2B-E-Commerce-Branche hatte 2019 einen Wert von 12,2 Billionen US-Dollar, und laut Statista übertraf das den B2C-E-Commerce um das Sechsfache. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Zukunft des E-Commerce – zumindest in naher Zukunft – im B2B-Bereich liegt. Aber sind Sie mit den fünf wichtigsten B2B-Marktplätzen vertraut? So wie es aussieht, führen Amazon Business und Alibaba.com das Feld an, aber lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die Top 5 der B2B-Marktplätze werfen.
Der Slogan sagt schon alles: „Everything you love about Amazon for your business”. Für Unternehmen heißt das: einfach registrieren und über die Plattform Produkte für den Geschäftsbedarf einkaufen. Auch können mehrere Benutzer hinzugefügt werden, die im Namen des Unternehmens einkaufen.
Genehmigungsworkflows erlauben es den Käufern, Warenkörbe zu erstellen, um die darin liegende Produkte genehmigen zu lassen sowie eine Liste der bevorzugten Lieferanten und Produkte zu erstellen. Amazon Business bietet auch die Funktion „Spend Visibility“, bei der der Kontoadministrator einen Überblick darüber hat, wofür was ausgegeben wird.
Amazon Business behauptet: „Drittanbieter machen über 50 % unseres jährlichen Umsatzes von 10 Milliarden US-Dollar aus“. Zudem brüsten sie sich damit, Unternehmen dabei zu helfen, ihre Ausgaben zu kontrollieren, da diese ja an zentraler Stelle sowohl alle kurzfristigen Einmalkäufe als auch ihre strategischen Einkäufe abwickeln können.
Ursprünglich ein „Gelbe-Seiten“-Verzeichnis , hat sich Alibaba.com heute zu einer End-to-End-Handelsplattform gemausert – ganz nach ihrem Motto „to make it easy to do business everywhere“. Der Marktplatz setzt seinen Fokus zwar auf chinesische Hersteller, bedient aber Millionen von Käufern und Lieferanten weltweit. Alibaba wird oft als das „Amazon Chinas“ bezeichnet und fungiert als Zwischenhändler zweier Parteien. Unternehmen können ihre Produkte kostenlos auf Alibaba.com listen oder für eine größere Präsenz auf der Website bezahlen, ähnlich wie Google dies für Marken anbietet.
Neben dem Zugang zu zahllosen Lieferanten können Unternehmen zu extrem niedrigen Preisen einkaufen und zu erstklassigen Einzelhandelspreisen verkaufen. Ebenso wichtig ist, dass Alibaba im Gegensatz zu Amazon nicht mit seinen Kunden konkurriert und von ihnen nicht verlangt, in Lagerhaltung und Logistik zu investieren, da ihr Geschäftsmodell softwaregesteuert ist. Ihre Philosophie besteht darin, Geschäfte zwischen zwei Parteien zu erleichtern.
Der als das „Amazon Japans“ bezeichnete Rakuten Marktplatz war in erster Linie ein japanischer Marktplatz, bis er Buy.com akquirierte, um so mit Amazon und eBay zu konkurrieren. Um die Position in den USA zu stärken, erwarb Rakuten Ebates.com und ermöglichte es Kunden, „Super Points“ oder 1 % des Produktpreises zu sammeln, die sie beim nächsten Kauf verwenden können. Verkäufer müssen von Rakuten zum Verkauf zugelassen werden.
Ähnlich wie Alibaba konkurriert Rakuten nicht mit seinen Kunden. Bei Rakuten findet der Wettbewerb ausschließlich zwischen den Händlern statt. Mit seinen Möglichkeiten erlaubt es Rakuten, großartige Kundenerlebnisse anzubieten, und ermutigt so die Händler, nicht nur über den Preis, sondern auch über Kundenfreundlichkeit und -service zu konkurrieren.
Der Marktplatz tritt mit dem Slogan „To make doing business easy“ auf. Es ist Indiens größter B2B-Marktplatz mit über 98 Millionen Käufern, knapp 6 Millionen Lieferanten und 66 Millionen Produkten und Dienstleistungen.
Laut eigener Aussage des Anbieters IndiaMART sind die Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Marktplätzen: „Reichweite, Markenbekanntheit, Breite und Qualität der Anbieter und Produktangebote, Preisgestaltung sowie Kundenservice“
Die LinkedIn-Seite gibt folgende Auskunft: „Global Sources ist ein führendes B2B-Medienunternehmen und ein primärer Vermittler des Handels zwischen Asien und der Welt, der englischsprachige Kanäle wie Messen (GlobalSources.com/exhibitions), Online-Marktplätze (GlobalSources.com), Zeitschriften und Apps nutzt“. Es wird das gleiche Ziel wie bei Alibaba verfolgt: Den Welthandel zu erleichtern. Die engen Beziehungen von Global Sources zu den Handelsmessen in Hongkong stellen jedoch sicher, dass keine Probleme mit gefälschten Produkten aufkommen.
Der größte Vorteil von Global Sources ist seine Zuverlässigkeit. Es hat zwar nur 15.000 Lieferanten – im Vergleich zu einer Million bei Alibaba – diese wurden jedoch alle einem strengen Auswahlverfahren unterzogen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass B2B-Marktplätze auf dem Vormarsch sind. Sie sind ein gutes Testfeld für Unternehmen, die gerade erst mit dem E-Commerce beginnen oder nach etwas suchen, das ihren Webshop unterstützt. Es ist erwähnenswert, dass jeder dieser Top-B2B-Marktplätze seine eigenen Alleinstellungsmerkmale hat, die für einige funktionieren mögen, für andere aber nicht.