Heutzutage reicht es nicht mehr aus, eine E-Commerce-Website zu betreiben und diese dann als Digital Commerce-Strategie auszuweisen. Der E-Commerce ist auf dem besten Weg, den stationären Handel als bevorzugten Einkaufsweg zu überholen. Im Jahr 2021 beliefen sich die E-Commerce-Verkäufe im Einzelhandel weltweit auf etwa 5,2 Billionen US Dollar. Doch zu einem erfolgreichen digitalen Business gehört mehr, als nur Produkte online zu verkaufen.
Die klassischen E-Commerce-Methoden allein reichen nicht aus, wenn es darum geht, die Erwartungen des modernen Konsumenten zu erfüllen - einschließlich empathischer, personalisierter und vorrangig digitaler Interaktionen. Hier kommt der umfassendere Digital Commerce ins Spiel und verweist den klassischen E-Commerce auf die hinteren Ränge.
Digital Commerce oder D-Commerce ist der Prozess des Kaufs und Verkaufs von Waren und Dienstleistungen über digitale Kanäle. Er ist aber mehr als ein Online-Shop, der Produkte anbietet und eine Kaufabwicklung ermöglicht - der Digital Commerce erstreckt sich über eine Vielzahl von Touchpoints. Er umfasst Marketing, Vertrieb, Service, F&E, Weiterentwicklung und Vermittlung von Produkten über alle möglichen Plattformen (z. B. Computer, Smartphones, soziale Netzwerke usw.).
Digital Commerce entwickelte sich aus einer Vielzahl separater Interaktionen zu einem abgestimmten kontinuierlichen Ansatz. Dieser umfasst das Erzeugen von Aufmerksamkeit und Interesse am Produkt, das Conversion-Tracking, die Stimulation von Wiederholungskäufen und die vollständige Dokumentation des gesamten Transaktionsverlaufs. Er beinhaltet alle Prozesse und Technologien, die einen Kunden durch den Marketing-Funnel führen - von der Akquisition bis zur Kundenbindung. Mithilfe dieser modernen Handelsform können Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben, ihre Umsätze steigern, neue Kunden gewinnen und bestehende Kunden binden.
Für erfolgreichen digitalen Handel brauchen Unternehmen heute einen integrierten Ansatz für eine durchgängige Customer Journey und ein einheitliches Kauferlebnis. Alle Aspekte der Kaufentscheidung sollten dabei berücksichtigt werden. Zu den Komponenten des digitalen Handels gehören unter anderem:
Der E-Commerce ist ein Teilbereich der gesamten Welt des Digital Commerce. Im Kern bezieht sich E-Commerce oder elektronischer Handel auf den Prozess des Kaufs und Verkaufs von Waren und Dienstleistungen über das Internet. Er umfasst den Transfer von Geldmitteln und Daten zur Durchführung der Transaktionen. Hierbei werden Technologien wie E-Payment, Mobile Commerce, Internetmarketing, Online-Transaktionsabwicklung, Lieferkettenmanagement und automatische Datenerfassungssysteme eingesetzt.
E-Commerce umfasst in der Regel den Verkauf physischer Produkte und kann jede Art von Online-Handelstransaktionen beschreiben. Diese Transaktionen können auf vier Arten erfolgen: Business to Customer (B2C), Business to Business (B2B), Customer to Business (C2B) und Customer to Customer (C2C). Zu den populärsten E-Commerce-Shops gehören heute Amazon, Ebay, Alibaba, Rakuten und AliExpress. Während der E-Commerce sich auf die Kaufabwicklung von Waren und Dienstleistungen bezieht, umfasst das E-Business sämtliche Aspekte rund um den Betrieb eines Online-Geschäfts.
Jedes E-Commerce-Geschäft ist anders und hat eigene strategische Ziele, die sich im Lauf der Zeit auch wandeln. Die Integration bestimmter Schlüsselelemente ist jedoch unerlässlich, um mögliche unerwünschte Kosten und Verluste zu reduzieren. Eine E-Commerce-Strategie sollte Folgendes umfassen:
Digital Commerce ist der aktuellere Begriff, der letztendlich entstand, weil sich der Umfang des E-Commerce immer weiter ausdehnte. Für einige ist der "digitale Handel" einfach nur eine digitale Transaktion. Andere wiederum verstehen unter Digital Commerce einen voll automatisierten Nachfolger des E-Commerce. Ein wesentlicher Unterschied zwischen E-Commerce und Digital Commerce besteht jedoch darin, dass letzterer das Kundenerlebnis berücksichtigt. Der Customer Lifetime Value (CLV) ist sein wichtigster KPI. Das Ziel des E-Commerce ist es, zu verkaufen, während sich der Digital Commerce auf die Mitwirkung des Käufers am Kaufprozess konzentriert - Content und mobile Endgeräte sind dabei die wichtigsten Faktoren.
E-Commerce bezieht sich auf die funktionalen Aspekte des Online-Verkaufs, wie die Gestaltung eines Online-Shops, das Management von Lieferketten, die technische Abwicklung von Transaktionen und Zahlungen. Beim digitalen Handel geht es darum, dem Kunden nicht nur online ein Produkt zu verkaufen, sondern ihm ein ideales, durchgängiges Kundenerlebnis zu bieten. Er erweitert die Customer Journey und das Kauferlebnis über den simplen Warenkorb hinaus z.B. durch die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz (KI), Augmented Reality (AR) und virtueller Einkaufsassistenten.
Die heutige Geschäftswelt entwickelt sich rasant weiter, und mit diesen Veränderungen geht auch ein Wandel im Verbraucherverhalten einher. Vor allem durch die zunehmende Verbreitung von Technologien und Konnektivität in unserem Leben hat sich der Digital Commerce als Grundlage für den Online-Handel durchgesetzt. Laut Gartner gaben 86 % der Marketingleiter an, dass der digitale Handel in den nächsten zwei Jahren ihr wichtigster Weg zur Vermarktung sein wird. Wer hier erfolgreich sein will, muss mit neuen Trends und Kundenwünschen Schritt halten.
Dabei entwickeln sich neue Trends im digitalen Handel im Eiltempo. Hier seien nur einige genannt:
Personalisierung: 87 % der Kunden wünschen sich ein konsistentes, personalisiertes Erlebnis über verschiedene Einkaufskanäle hinweg. Daten sind der Schlüssel dazu, die Käufer so gut zu kennen, um auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können und vorherzusagen, was sie sich an einem bestimmten Touchpoint wünschen könnten.
Integriertes Marketing: 42 % der Verbraucher benennen ein nahtloses Erlebnis über alle Geräte und Kanäle hinweg als ihre „wichtigste Erwartungshaltung“. Indem Sie Ihre Marketingkanäle so aufeinander abstimmen, dass Sie Produkte oder Dienstleistungen gleichzeitig konsistent bewerben können, erreichen Sie ein durchgängiges Erlebnis.
Digitale Selbstbedienung: Etwa 75 % der Käufer geben an, dass sie digitalen Self-Service und digitale Kontaktaufnahme der persönlichen Kommunikation vorziehen. Dies macht Touchpoints wie Online-Chat, Smart Speaker, mobile Apps und intuitive Websites so attraktiv.
Bestandsüberwachung: Quer durch alle Branchen entwickeln sich immer ausgefeiltere Methoden zur effizienten Verwaltung von Lagerbeständen. Einzelhändler wie Walmart und Target setzen beispielsweise ein zentrales Bestandsdatensystem ein, um die Produktbestände in ihren Ladengeschäften zu ermitteln, sodass sie auch Waren aus den Geschäften nutzen können, um Online-Kundenbestellungen zu bedienen.
Interaktive Produkte: Interaktiver Content ist für Besucher doppelt so interessant wie statischer Content. Daher beziehen digitale Anbieter jetzt auch Virtual und Augmented Reality als zusätzliche Touchpoints in die Customer Journey ein. Online-Modehändler können beispielsweise AR nutzen, um digitale Umkleidekabinen zu realisieren und den Kunden so eine virtuelle Anprobe zu ermöglichen.
In den letzten Jahren wurde eine Reihe von All-in-one-E-Commerce-Plattformen geschaffen, um Unternehmen den Online-Verkauf ihrer Produkte zu erleichtern. Doch im Zeitalter des kundenorientierten Einzelhandels decken diese Plattformen kaum noch die Aspekte ab, die für eine erfolgreiche Kundenansprache erforderlich sind. Mit den steigenden Kundenerwartungen und den technologischen Fortschritten reicht E-Commerce allein nicht mehr aus.
Der Digital Commerce erweitert das E-Commerce-Geschäftsmodell, indem er die Möglichkeiten zur Wertschöpfung und Umsatzgenerierung erhöht. Durch den Einsatz von Technologien, angefangen bei virtuellen Einkaufsassistenten über Personalisierung bis hin zu Augmented Reality, können Marken heute ein nahtloses Einkaufserlebnis schaffen, das Schnelligkeit, Einfachheit und Komfort bietet. Das Einkaufserlebnis der Zukunft wird alle drei Faktoren umfassen und das Beste aus der digitalen und der physischen Welt vereinen.